Tourenberichte

zur Übersicht
Tourenwoche Arosa (Wanderung)
Tourenleiter: H. + S. Baumgartner
Datum: 09.-15.07.2017
Teilnehmer: 8

Wir reisen in zwei Autos bei heissem Sommerwetter nach Arosa mit Unterbruch in der Raststätte Walensee. Die Strecke Chur-Arosa ist unerwartet lang und kurvenreich, so dass wir halb sturm beim Hotel Seehof aussteigen! Nach kurzer Erholungspause machen wir einen Dorfspaziergang, vorbei an Unter- und Obersee, an vielen Hotelkästen und Läden. Das Abendessen in der heimeligen Walserstube des Hotels (Achtung Kopf einziehen) ist in jeder Hinsicht eine positive Überraschung: Qualität, Kreativität, Bedienung = jeden Tag top! 2. Tag: Nach einem vorzüglichen Zmorgebuffet starten wir um halb zehn zur ersten Tour Ochsenalp-Scheidegg. Das Tempo ist sehr gemächlich, denn die Vielfalt der Blumen am Wegrand lässt uns immer wieder anhalten, staunen, werweisen und fotografieren. Auch ein Abstecher zur Langwieser Aussicht, ein Platz mit Ausblick auf das bekannte Langwieser-Viadukt, musste sein.Nach der Mittagsrast folgen wir einem Weglein über der Baumgrenze und beobachten aufmerksam die grauen Wolken um die Bergspitzen. Plötzlich erschreckt uns ein gewaltiger Donner, und die ersten Regentropfen lassen uns kaum Zeit, die Jacken anzuziehen. Gleich darauf beginnt der Regen zu prasseln, so dass wir die kürzeste Strecke abwärts nach Arosa wählen. Schon bald sind wir pflotsch- nass, Schirme nützen wegen den Windböen auch nichts. Nach ca. eineinhalb Stunden treffen wir auf die erste Bushaltestelle, wo sich drei von uns entschliessen, auf die Fahrgelegenheit zu warten. Die anderen fünf nehmen die letzten 25 Min. im nassen Gelände bis zum Hotel zu Fuss auf sich, nässer kann man ja nicht mehr werden! Bis auf die Haut durchnässt betreten wir fast mit schlechtem Gewissen die Zimmer und geniessen die Dusche und trockene Kleider. (Wollten Baumgartners so unsere Ausrüstung testen?) 3. Tag: Der Wetterbericht ist gut, wir wandern eine Stunde früher als gestern los zur Talstation der Weisshornbahn. Bei der Mittelstation verlassen wir die Gondel und nehmen den Aufstieg unter die Füsse. Schon nach wenigen Schritten heisst es: Lue dört das Murmeli! Die putzigen Bergbewohner begleiten uns mal näher mal weiter weg auf dem Weg zum Gipfel und bieten schöne Fotosujets. Auf den letzten steilen Metern im zuerst grasigen, dann felsigen Gelände entdecken wir immer noch blühende Kostbarkeiten wie Männertreu und Enziane. Dann geniessen wir die fantastische Aussicht vom Weisshorngipfel auf 2653 m, bevor wir den Weg zur Hörnlihütte nehmen. Diese erreichen wir nach 2,5 Std. Ab- und Aufstieg. Fünf von uns wählen hier den Bergweg via Alplisee-Schwellisee-Innerarosa. Die anderen drei nehmen die Gondel des Hörnli-Express. Von der Talstation nach Arosa begegnen wir am Wegrand der seltenen Prachtnelke in grosser Zahl! 4. Tag: Die Leitung nennt ihn Ruhetag! Trotzdem wandern wir 17 Kilometer meist flach oder abwärts Arosa-Litzirüti-Molinis. Es ist sehr schwül und es tut gut, mehr- heitlich im Wald unterwegs zu sein. Auch auf dieser Tour bestimmen die Blumen das Tempo: Orchideenarten eine schöner als die andere, davon eine seltene, deren Name wir dank allgegenwärtigen Apps herausgefunden haben: Rotbraune Sumpf- wurz! Am Schluss der Wanderung warten 200 Höhenmeter Aufstieg vom Talgrund der Plessur zum Bahnhof Molinis auf geteerter Strasse bei sengender Hitze auf uns. Dort nehmen wir den nächsten RhB-Zug, der uns über den über 100-jährigen Langwieser-Viadukt führt. Dieser gilt als ältestes Bauwerk aus Eisenbeton in der Schweiz. Den freien Nachmittag verbringen Einige am idyllischen Ufer des Untersees. Zum Schwimmen sind uns Luft und Wasser zu kühl. Die kulinarische Überraschung erleben wir beim Abendessen: Mexikanisch mit allem Drum und Dran, köstlich! Bravo dem Seehof-Team! 5. Tag: Heute steht die Umrundung/Besteigung des Schiesshorns 2605 m auf dem Programm. Es ist der wuchtige Felsklotz im Blick unseres Hotels, der uns 1000 Höhenmeter abverlangt. Das Wetter ist teils sonnig, teils bewölkt, aber der steile Aufstieg bringt uns schnell ins Schwitzen. Wieder säumen unzählige Orchideen und andere Blumen in allen Farben unseren Weg. Wir wundern uns, dass wir über der Baumgrenze kein Steinwild ausmachen können. Aber auf der Furgge lassen uns die Murmeli sehr nahe herankommen und über die ganze Mittagspause beobachten. In 20 Minuten besteigen die Fitesten von uns schnell ohne Rucksack den Gipfel des Schiesshorns. Derweil freuen wir uns an den Grüppchen von Edelweissen! Da tauchen plötzlich Männlein und Weiblein im Bergläuferstil (kurze Hosen, Halbschuhe, kein Gepäck) auf, deren Blicke mehr auf die Uhr als auf die Umgebung gerichtet sind. Der steile Abstieg über Stock und Stein verlangt dann eine grosse Konzentra- tion und die Stöcke sind sehr hilfreich dabei. Rechtschaffen müde und zufrieden lassen wir uns am Abend im Hotel verwöhnen. 6. Tag: Es ist kühl und die Gipfel im Nebel, als die Sieben zur „Königsetappe“ den Zug nach Langwies besteigen. Das Ziel ist der Strelapass auf 2346 m, also wieder 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Unterwegs nehmen sie einen Augenschein im „Heimeli“, der originellen Beiz, die schon im Fernsehen vorgestellt wurde. Auf dem Pass trennen sich die Wanderer in eine Vierer- und eine Dreiergruppe für den Rückweg. Vier wanderten nach Davos hinunter(ab Schatzalp nahm der grippige Mättu die Standseilbahn), wo sie den Zug über Chur nach Arosa nehmen (welch lange Reise). Drei sind so gut zu Fuss, dass sie sich den Rückweg über Medergen nach Litzirüti zutrauen. Unerwarterweise steigen beide Gruppen kurz nach 18 Uhr in Arosa aus dem gleichen Zug. Statt gleich ins Hotel zu gehen, treffen sich alle acht zum Apéro im „aifach“, einem sympathischen Lokal in der Nähe, dessen junges Team uns schon Tage vorher so gastfreundlich empfangen hat. Die Art, wie und was die rührigen Leute alles auftischen, können wir nur weiter empfehlen! (Meinen Tag verbringe ich mit einer Gondelfahrt zum Kaffee auf dem Weisshorn, leider ohne Aussicht, zurück zur Mittelstation, Wanderung zum Bergkirchli und nach Arosa zu einer Bündner Gerstensuppe.) Beim letzten Abendessen geben wir alle unserer Dankbarkeit Ausdruck über die gelungene Durchführung der Wanderwoche, die ohne Stürze und Verletzungen, dafür mit vielen guten und persönlichen Gesprächen über Blumen, Gott und die Welt zu Ende geht. Herzlichen Dank Sepp und Heidi!

Annemarie Rohrbach

Fotos


Der SAC Grenchen bedankt sich bei allen Inserenten:

Schilt Elektro AG | Kümin Baumpflege | Chirico & Partner | H. Häberli AG | Ski-Shop Ramser | Messmer Metallbau | Kaufmann Transporte AG